Wilhelm Wagenfeld

Wilhelm Wagenfeld Design

Wilhelm Wagenfeld war ein deutscher Produktdesigner und Bauhaus-Schüler. Er ist ein bekannter Pionier des Industriedesigns und entwarf viele Design-Klassiker, die auch heute noch produziert werden. Sein bekanntester Entwurf ist die Wagenfeldlampe, eine Tischleuchte.

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Zeitloses Bauhaus-Design

Wilhelm Wagenfeld wurde am 15. April 1900 in Bremen geboren und verstarb am 28. Mai 1990 in Stuttgart. In Bremen wuchs er in einem politisch aktiven und sozialdemokratisch geprägtem Elternhaus auf. Im Jahr 1914 begann er seine Lehre in der Bremer Silberwarenfabrik Koch & Bergfeld zum Industriezeichner. 1916 bis 1919 besuchte Wagenfeld, zeitweise parallel zur Lehre, die staatliche Bremer Kunstgewerbeschule. Anschließend besuchte er die Hanauer Zeichenakademie und verbrachte anschließend einige Zeit in der Künstlerkolonie in Worpswede. Der Designer besuchte ab 1923 am Bauhaus in Weimar eine Vorklasse und studierte ebenda in der Metallwerkstatt. Nachdem er seine Gesellenprüfung zum Ziseleur und Silberschmied im Jahr 1926 abschloss, wurde er Assistent in der Metallwerkstatt an der Staatlichen Bauhochschule Weimar. Ab 1928 übernahm Wilhelm Wagenfeld ebenda die Leitung der Metallwerkstatt. In seiner Zeit als freier Mitarbeiter bei dem Jenaer Glaswerk Schott entstanden berühmte Entwürfe, wie das Teeservice aus feuerfestem Glas. Von 1931 bis 1935 hatte Wagenfeld eine Professur an der Staatlichen Kunsthochschule in Berlin. Anschließend hatte er die künstlerische Leitung der Lausitzer Glaswerke inne. Während des Zweiten Weltkrieges weigerte Wagenfeld sich, der NSDAP beizutreten und führte angeordnete Design-Aufträge der SS nicht aus. Zwischenzeitlich arbeitete der Designer für industrielle Unternehmen, wie die Porzellanmanufaktur Fürstenberg und die Firma Rosenthal. Nachdem der Designer 1945 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrt war, wurde er Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. 1954 gründete er dann seine eigene Werkstatt in Stuttgart, welche er bis 1978 betrieb.

Die Wagenfeldlampe und andere Klassiker

Das Design zu Wagenfelds bekannter Tischleuchte entstand im Jahr 1924. Unter seinem Lehrer László Moholy-Nagy am Bauhaus entwickelte der Designer die Entwürfe für die Leuchten MT 8, der Metallversion und der MT 9, der Glasversion. Diese Entwürfe wurden später als Wagenfeldlampen bekannt und sind bis heute die bekanntesten Entwürfe von Wilhelm Wagenfeld. 1925 konnte Wagenfeld einige technischen Neuerungen an der Glasversion der Leuchte vornehmen und ließ sich diese patentieren. Er entwickelte sie weiter und stellte sie her. Gleichzeitig gab es noch die alte Produktion der Lampen am Bauhaus Dessau. Die Leuchte erhielt einen Lampenschirm aus Opalglas, welches eine gleichmäßige Verteilung des Lichts bewirkte. Die Designs von Wilhelm Wagenfeld zeichnen sich durch die Funktionalität und zeitlose Optik aus. Seine bevorzugt-verwendeten Materialien waren vor allem Glas und Metall. Auch heute sind viele seiner über 600 Entwürfe als Design-Klassiker betitelt und werden immer noch hergestellt. Als weltweit einziger Hersteller produziert Tecnolumen lizenzierte Repliken der originalen Wagenfeld-Leuchten. Dem typischen Bauhaus Leitspruch „form follows function“ folgte Wilhelm Wagenfeld besonders. Die Funktionalität seiner Entwürfe war ihm stets besonders wichtig. Er wollte, dass seine Entwürfe auch ärmere Schichten erreichen. Für ihn zählten gutes Material und gründliche Verarbeitung, so garantierte Wilhelm Wagenfeld Funktionalität und Langlebigkeit. 

 

** Bild: https://www.prooffice.de/artikel/wilhelm-wagenfeld-pionier-des-industriedesigns.html

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