Josef Hoffmann

Design und Architektur aus Österreich

Der 1870 geborene Josef Hoffmann war ein österreichischer Architekt und Designer. Hoffmann ist einer der Gründungsmitglieder der Wiener Werkstätte. Zu seinen Möbelentwürfen gehört u.a. die Sitzmaschine, die heute noch als originalgetreue Miniatur von Vitra angeboten wird. 

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Hoffmann stammte aus einer erfolgreichen Familie. Sein Vater war Bürgermeister seiner Geburtsstadt, seine Familie war an der fürstlichen Kattunfabrik beteiligt. Zunächst sollte er Jurist werden. Sein Interesse und Talent an technischen Dingen veranlasste seine Eltern jedoch seinen Wünschen nachzukommen, woraufhin er die Staatsgewerbeschule in Brünn besuchte. Nach seinem Abschluss arbeitete er beim Militärbauamt in Würzburg. Anschließend studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Karl von Hasenberger und Otto Wagner.

Gemeinsam mit Joseph Maria Olbrich gründete er 1897 die Künstlervereinigung Wiener Secession. Josef Hoffmann lebte ein Jahr lang in Italien und ließ sich dort von den kubischen Häusern inspirieren. Diesen Einfluss findet man bei seinem kubischen Ledersessel, dem Kubus-Fauteuil von 1910, wieder. Josef Hoffmann war lange Zeit als Dozent tätig. So lehrte er von 1899 bis 1936 an der Wiener Kunstgewerbeschule, dort übernahm er insbesondere die Fachklassen für Architektur. Ab 1923 war er Werkstattleiter für Emailarbeiten und Gürtelei.

Wichtigste Werke, NS-Zeit und spätere Jahre

Zu seinen Entwürfen von Sitzmöbeln zählen die Sitzmaschine von 1905, der Kabarett-Fledermaus-Stuhl von 1905 und der Siebenkugel-Stuhl von 1907/08. Die Originale dieser Stühle lassen sich heute im Vitra Design Museum bestaunen. Von der Sitzmaschine vertreibt Vitra heute Miniaturen. Trotz seiner einzigartigen Sitzmöbel war Josef Hoffmann vorrangig als Architekt tätig. 

Eins seiner größeren und bekannten Werke war das Sanatorium in Purkersdorf. Sein bekanntestes Gebäude ist das Stoclet Palais in Brüssel, welches bis 1911 gebaut wurde und seit 2009 ein UNESCO-Weltkulturerbe ist. Sein Stil wurde nach und nach nüchterner und beschränkte sich zeitweise auf Zweckbauten. In der NS-Zeit wurde Hoffmann als „degenerativer dekorativer Künstler“ diffamiert. Trotzdem wollten sie ihn instrumentalisieren. Hoffmann entwickelte Pläne zum Umbau des Botschaftspalais der Deutschen Botschaft, welcher von 1938 bis 1945 erfolgte. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm er verschiedene Aufgaben. So war er der österreichische Generalkommissar bei der Biennale in Venedig. Er war Mitglied im österreichischen Kunstsenat. 1950 gründete er mit Albert Paris von Gütersloh die Föderation moderner bildender Künstler Österreichs. 

** Bild: Von Autor/-in unbekannt - Stadtchronik Wien, Verlag Christian Brandstädter, p. 379, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=709148

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