Isamu Noguchi – Das Leben
Isamu Noguchi (1904-1988) war ein japanisch-amerikanischer Landschaftsarchitekt, Fotograf, Bildhauer, Bühnenbildner und Designer. 1923 bis 1926 studierte Isamu Noguchi an zwei Universitäten, Columbia University und Leonardo da Vinci Art School; anschließend war er zwei Jahre Guggenheim-Stipendiat und Assistent des in Paris ansässigen Künstlers Constantin Brâncuși. 1929 kehrte Isamu Noguchi in die USA zurück, wo er seine erste Ausstellung in der New Yorker Eugene Schoen Gallery konzipierte. Ab 1930 unternahm der Künstler Reisen nach Fernost, wo er traditionelles Zeichnen und Töpferarbeiten lernte. Von 1933 an plante Noguchi öffentliche Plätze, darunter auch Spielplätze; hinzu kamen Denkmale und Bühnenbilder, ab 1942 folgten Lampen und Möbel. Ab 1949 bildete er sich weiter durch Reisen von Europa bis nach Japan, wo er ein eigenes Atelier gründete. 1961 folgte sein Atelier in New York. Im Jahr 1980 gründete er die Stiftung „Isamu Noguchi Foundation“, 1985 folgte das Isamu Noguchi Garden Museum in Long Island (New York). Aus Noguchis japanischem Atelier in der Nähe von Takamatsu entstand ein weiteres Museum. In Kassel war Isamu Noguchi zweimal ausstellender Künstler während der documenta 1959 und 1964. Ein Teil seines Werks sind auch im VitraHaus im Weil am Rhein ausgestellt.
Isamu Noguchi – Die Reise ins Licht
„Die Magie des Papiers verwandelt die kühle Elektrizität zurück ins ewige Licht der Sonne“: Das Werk von Isamu Noguchi ist außergewöhnlich und vielschichtig. Als Landschaftsarchitekt hinterlässt er zahlreiche Gärten und Skulpturen, als Designer entwarf er Leuchten, Möbel und Interieurs. Seine Arbeiten als Bildhauer beeinflussten die Formensprache in den 50-er Jahren. In dieser Dekade entwarf Isamu Noguchi auch seine berühmten japanischen Akari Light Sculptures, „akari“, bedeutet Helligkeit, Licht und Leichtigkeit. Insgesamt schuf Isamu Noguchi über 100 Modelle bis zu knapp drei Metern Größe, darunter Tischleuchten, Stehleuchten und Deckenleuchten, die noch heute in liebevoller Handarbeit in der Manufaktur Ozeki – einem traditionellen Familienbetrieb – gefertigt werden. Auf die Originalformen werden zarte Bambusruten gespannt, die mit Washi-Papier aus der Rinde des Maulbeerbaums verkleidet werden. Nach dem Trocknungsvorgang wird die Holzform entfernt und das Lichtobjekt entfaltet; eine Arbeit, die mindestens sechs Stunden dauert, abhängig vom Objekt. Das Logo der Akari Light Sculptures symbolisiert Sonne und Mond und garantiert für die Echtheit des Designs von Isamu Noguchi.
** Bild: Von Jun Miki - [1], Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2747013