Das machte die Kaffeehausstühle so genial
Die entwickelten Verfahren führten zur Entstehung des Thonet Kaffeehausstuhls 214 mit Wiener Geflecht. Der neumodische Stuhl entwickelte sich schnell zu einem Verkaufsschlager und Design-Ikone. Heute ist es ein Sinnbild für zeitlose Eleganz. Viele Designs sind auch heute noch vom Wiener Kaffeehausstuhl inspiriert.
Die Kaffeehausstühle waren Massenartikel und konnten auch nur so Europaweit bekannt werden. Der Thonet Stuhl 214 war der erste in Serie produzierter und massentauglicher Stuhl. Der Stuhl war besonders praktisch, da er in seine platzsparenden Einzelteile zerlegt und so transportiert werden konnte. Insbesondere mit dem starken Aufkommen von Schiffsreisen im 19. Jahrhundert war der Thonet 214 optimal geeignet.
Die Erfindung der Bugholzstühle
Möbel herzustellen, war stets eine arbeitsintensive und langwierige Angelegenheit. Klassischerweise fertigten Schreiner Möbel pro Auftrag an. Technische Revolutionen und neue Verfahren in der Mitte des 19. Jahrhunderts bewirkten das Aufkommen von Massenproduktionen. Die von Michael Thonet entwickelte Bugholztechnik schaffte, dass Holz nun in fast jede Richtung geformt werden konnte. Halbkreisbögen von Stuhlrücken und -lehne konnten leichter und schneller hergestellt werden. Auch die gebogenen Stuhlbeinverstärkungen waren eine Neuerung – technisch, aber insbesondere auch gestalterisch.
Die Bugholzmöbel waren wirtschaftlich ein Erfolg und technisch eine Revolution. Schon zu Lebzeiten von Michael Thonet führte das zu einer großen Industrie. Seine Söhne und Nachfahren führten das Unternehmen weiter und gründeten weitere Produktionsstätten.
Kaffeehausstühle heute
Die Kaffeehausstühle gelten heute als Klassiker. Der Thonet 214 geht auf das Original von Michael Thonet zurück. Selbst nach all den Jahren, wirkt das Modell immer noch ansprechend und schick. Modelle wie der Thonet Bugholzstuhl 209 und 210 waren Weiterentwicklungen des originalen Thonet 214. Anders als der erste Kaffeehausstuhl waren die neuen Modelle mit Armlehnen versehen. Die Designer dieser Stühle waren aber indes nicht mehr Michael Thonet selbst, sondern seine Söhne. Bis heute produziert das Unternehmen Thonet diese Stühle und auch bis heute haben sie ihren Charme nicht verloren.