Vitra Cité Leder

Design: Jean Prouvé

Der Lounge Chair Vitra Cité

Zu den frühen Entwürfen von Jean Prouvé zählt der Cité, eine bequemer Loungesessel, der anlässlich eines Wettbewerbs entstand. Im Jahr 1930 ging es um die Möblierung des Studentenwohnheims in der Cité Universitaire von Nancy. Den dynamisch anmutenden Sessel stellte Prouvé später in das Wohnzimmer seines eigenen Hauses. Der Sessel hat charakteristische Kufen aus Stahlblech (pulverbeschichtet) und Armstützen aus breiten Gurten. Durch großzügige Dimensionen, seine hohe Rückenlehne und die niedrige Sitzhöhe verfügt der Cité über einen hohen Komfort. Die bequeme Polsterung tut ihr übriges und garantiert größtmögliche Entspannung.

Retromöbel im Trend

Der Vitra Loungesessel gehört zur Re-Edition, die der Hersteller Vitra seit dem Jahr 2002 in enger Zusammenarbeit mit den Nachfahren Prouvés neu auflegt. Zu dem Gestell in Schwarz, Japanrot oder Ecru lässt sich der Bezugsstoff Mello in ähnlichen Farben oder im Kontrast kombinieren. Mello ist ein eleganter Stoff aus recycelter Baumwolle mit angenehmer Haptik. Seine robuste Körperbindung aus kräftigem Melange-Garn verleiht dem Cité eine lebendige Optik. Die Farbpalette des Mello bewegt sich in neun eher dezenten Farben, mit Pastelltönen, Naturtönen und dunkleren Farben. Die Variante in Leder ist nur in Schwarz lieferbar.

Jean Prouvé (1901-1984)

Jean Prouvé war weder gelernter Designer noch Architekt, sondern hatte eine Lehre als Kunstschmied absolviert. Aus diesem Grunde nannte er sich selbst Konstrukteur, da dieser Name international anerkannt, aber keine offizielle Berufsbezeichnung ist. Zwischen 1924 und 1947 arbeitete er in selbstständig in eigener Werkstatt, ab 1947 sogar in seiner eigenen Fabrik in Nancy, die er 1953 aufgrund von Auseinandersetzungen mit Aktionären verlassen musste. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Artikel und Accessoires mit herausragendem Design, darunter Produkte wie Möbel, Tür- und Fensterbeschläge, Leuchten, Fassadenelemente, Fertighäuser sowie modulare Bausysteme für Messen und Ausstellungen. In der Folgezeit wirkte Prouvé in Paris als Berater bei wichtigen Bauprojekten mit. Architekturgeschichte schrieb der Konstrukteur letztmalig indirekt im Jahr 1971, als er den Wettbewerb für das Centre George Pompidou leitete und den Entwurf von Renzo Piano und Richard Rogers in der Jury durchsetzte.