Vitra Organic Chair

Vitra Organic Chair – Sieger im Wettbewerb

Der Organic Chair trägt seinen Namen von dem Wettbewerb „Organic Design in Home Furnishings“ (Organisches Design für Wohnraumausstattungen), den die befreundeten Designer Charles Eames und Eero Saarinen im Jahr 1940 gewannen. Wettbewerbsbeitrag war ein komfortabler Lesesessel für das Museum of Modern Art (MoMA) in New York mit körpergerechter Sitzschale. Ziel des Wettbewerbs waren neue Möbel, Textilien und Leuchten mit harmonischen Einzelteilen in Bezug zum Ganzen für die Gestaltung des modernen Lebens. Die Entwürfe der Sieger sollten nach der Ausstellungseröffnung produziert werden. Der Entwurf war seiner Zeit weit voraus, der Sessel konnte nur in reiner Handarbeit hergestellt werden. Der Chair war 1940 nur eine Idee, die erst später Designgeschichte prägte. Für die Serienproduktion fehlten die technischen Voraussetzungen. Die Technik war erst ab 1950 in der Lage, Sitzschalen in größeren Mengen herzustellen. Heute gesellen sich zum Organic Chair auch der Sessel Organic Highback mit hoher Rückenlehne sowie breiteren und längeren Armlehnen und der Organic Conference für den Einsatz am Esstisch oder Konferenztisch.

Hidden Champion – der Organic Chair

Der Organic Chair konnte erst im Jahr 2004, also nach 64 Jahren, erstmalig in Produktion gehen. Von den Siegerentwürfen existieren nur noch wenige Originale, einer davon steht in der Sammlung des Vitra Design Museums. Auch wegen seiner Bedeutung für die Designgeschichte entschied sich der Hersteller Vitra gemeinsam mit den Nachfahren Eames und Saarinen die Stühle zur Serienreife zu entwickeln, den Bedürfnissen heutiger Nutzer anzupassen und drei von sechs Stuhlvarianten herzustellen. Die Beine der Sessel bestehen aus Esche schwarz oder Eiche natur, das Holz stammt aus Westeuropa oder Polen. Für den Bezug des Polsters stehen zahlreiche modische oder klassische Farben und Materialien zur Auswahl, für jeden Geschmack die richtige Variante.

Die Designer

Charles Eames (1907-1978) studierte Architektur bis zu seinem Design Studium 1938, das durch das Stipendium der Cranbrook Academy of Art in Michigan durch dessen damaligen Leiter Eliel Saarinen gefördert wurde. Bald darauf wurde Eames vom begabten Studenten zum Dozenten befördert und wurde 1940 zum Leiter für Industriedesign an der Cranbrook Academy ernannt. Der Sohn des Akademieleiters, Eero Saarinen (1910-1961), studierte Bildhauerei in Paris und Architektur in den USA. Bei einem Lehrauftrag an der Cranbrook Academy lernte er Charles Eames kennen. Durch gemeinsame Experimente mit Verformungen von Schichtholz und Kunststoff entwickelten sich neuartige Varianten von Möbeln. Auf Basis dieser Versuche entstanden Designikonen, an denen auch Charles spätere Ehefrau Ray (1912-1988) beteiligt war, wie der berühmte Plastic Armchair. Der Name Eames steht wie kein anderer für das Design des Mid-Century Modern. Viele der Produkte von Charles & Ray Eames finden Sie im pro office Shop. Eero Saarinen wurde unter anderem durch den Tulip Chair für das Unternehmen Hans Knoll bekannt, entschied sich jedoch später für eine erfolgreiche Karriere als Architekt.