Möbeldesign mit künstlicher Intelligenz

Künstliche Intelligenz überträgt menschliches Lernen und Denken in definierten Zielsetzungen auf den Computer. Grundlage...jetzt weiterlesen!

Was ist KI?

Künstliche Intelligenz überträgt menschliches Lernen und Denken in definierten Zielsetzungen auf den Computer. Grundlage der KI sind die Digitalisierung und viele Daten, darunter Zahlen, Bilder, Videos und Audios, also überall wo Daten analysiert und nach Mustern durchforstet werden können, kann KI zum Einsatz kommen. Künstliche Intelligenz kann Daten besser auswerten als Menschen, kann diese aber (noch) nicht verstehen und keine Probleme lösen (starke KI). Sogenannter schwache KI ist mit Algorithmen bereits in unseren Alltag eingezogen. Sie ist vom Programmierer vorher bestimmt, lernt jedoch eigenständig, die ihr übertragene Aufgabe auszuführen. Die Möglichkeiten von KI wird voraussichtlich unsere Wirtschaft revolutionieren – bis zu einem Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung wird durch künstliche Intelligenz erwartet, da KI wesentlich schneller Informationen aus Daten ziehen und Muster erkennen kann. Künstliche Intelligenz soll die menschliche Arbeit unterstützen.

Mensch und Maschine

Die Beziehung zwischen Mensch und Maschine war zu keiner Zeit spannungsfrei – in der Neuzeit protestierten Maschinenstürmer gegen die Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen. Facharbeiter zerstörten mechanische Webstühle, um die fortschreitende Automatisierung mit den einhergehenden Billiglöhnen aufzuhalten. Tatsächlich war ausgerechnet der Webstuhl eine der Grundlagen des Computers. Der Franzose Joseph-Marie Jacquard entwickelte zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen mechanischen Webstuhl, der auf Basis von Lochkarten funktionierte. Dieses System führte nicht nur zu der berühmten Jacquard-Bindung, sondern auch zu der Entwicklung der frühen Rechenmaschinen.

KI an der ETH Zürich

Künstliche Intelligenz gilt als Thema der Zukunft. Derzeit bauen Universitäten auch in Deutschland ihre Fachbereiche aus. Vorne ist die Schweiz: Die Hochschule ETH Zürich befasst sich mit maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz als Schlüsselforschung seit Oktober 2019. Im Oktober 2020 kam das ETH AI Center hinzu, das Forschende, Unternehmer und Politiker miteinander vernetzt. An der Schweizer Hochschule befassen sich Dozenten und Studenten mit der Nutzung von hauseigenem Solarstrom für E-Mobile, mit Qualitätsmanagement bei Produktionsprozessen, Hassreden im Netz sowie Architektur und Gebäudetechnik. Die Hochschule arbeitet auch mit dem Unternehmen Vitra aus Weil am Rhein zusammen. Auf dem Vitra Campus besichtigen Studenten regelmäßig die Möbelsammlung des Vitra Design Museums, mit den Eames Aluminium Chairs als einen Schwerpunkt. Die Aufgabe der Studenten in der Sommerakademie besteht darin, einen Stuhl für die umgebende Landschaft zu schaffen (Experimental Landscape Furniture).

Beispiele Künstlicher Intelligenz im Alltag

Beispiele für KI sind im Bereich der öffentlichen Sicherheit die Gesichtserkennung und Antibetrugssoftware. Für das Gebiet Kommunikation haben sich Sprachassistenten, Navigationssysteme, automatischer Telefonservice und Übersetzungssysteme bewährt. Künstliche Intelligenz ist auf Smartphones und Webseiten sowie in sozialen Medien im Einsatz, darunter findet sich auch personalisierte Werbung. Im Haushalt helfen zum Beispiel Staubsaugerroboter. In der Forschung werden Windkraft, Krebsfrüherkennung, selbstfahrende Autos und Talentscouts für den Sport erprobt. Neu ist auch der Einsatz von KI im Bereich Design – manches Möbel der Zukunft wird voraussichtlich durch KI entstehen und die Kreativität der Designer unterstützen.

Möbel Design und KI

Als erstes mittels KI hergestelltes Möbel gilt der Stuhl Kartell AI im Februar 2020. AI steht für Artificial Intelligence – der englische Ausdruck für KI. Der Stuhl wurde von Designer Philippe Starck in Kooperation mit dem Unternehmen Autodesk entworfen. Autodesk bietet 3D-Technologien für die Konstruktion und Fertigung, auch im Bereich Architektur. Künstliche Intelligenz ersetzte nicht den Designer, sondern errechnete das Optimum in Bezug auf Qualität, Nachhaltigkeit und Bequemlichkeit. Das ästhetische Farb- und Formempfinden blieb dem Designer überlassen. Der Computer erhielt Informationen über die Sitzfläche, Rückenlehne und Armlehnen von Starcks bekanntem Chair Louis Ghost. Außerdem wurde das Material, Gewicht, die Belastbarkeit und die möglichen Kosten mittels Computer berechnet. Aus den zahlreichen Vorgaben errechnete das Programm mögliche Variationen. Schlussendlich entschied sich Starck für einen leichten Stuhl, der nur minimal Material verbraucht und vollständig aus recyceltem Kunststoff besteht. Den Kartell AI und Louis Ghost finden Sie in Ihrem pro office Shop, letzteren auch für Kinder. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Aktuelle Trends: Experimentelle Möbelprojekte und 3D-Druck

Zu den aktuellen Trends gehören auch Experimentelle Möbelprojekte des niederländischen Designers Joris Laarman und der deutschen Designer Philipp Schmitt und Steffen Weiss. Die Stühle aus dem Chair Project von 2019 entwickelte die Technologie aus den Formen klassischer Sitzmöbel selbsttätig. Diese Stühle sind reine Kunstobjekte, besitzen keinerlei Funktionalität oder Wohnqualität. Der Bone Chair aus Aluminium von Laarman ist in den führenden Design Museen Europas und in New York ausgestellt, organisches Design in Anlehnung an den Jugendstil und ein Minimum an Material bei sicherer Stabilität kennzeichnen diesen Stuhl.

Dreidimensional Wohnen: Ein Haus aus dem Drucker

Am Rande: Letztes Jahr (Juli 2021) entstand im nordrhrein-westfälischen Beckum das erste Wohnhaus aus einem 3D Drucker. Der Architekt Waldemar Korte konstruierte das erste Einfamilienhaus aus einem Betondrucker in Deutschland. Ein Drucker baute ein zweigeschossiges 160 Quadratmeter großes Einfamilienhaus in kürzester Zeit – Es ist gut vorstellbar, dass der dreidimensionale Druck auch im Möbeldesign Einzug erhält.


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