Eileen Gray - Die Designerin im Portrait

Eileen Gray (1878-1976) zählt zu den einflussreichsten Designerinnen der Moderne. Die Designerin im Portrait.

Eileen Gray – das besondere Design

Eileen Gray (1878-1976) zählt zu den einflussreichsten Designerinnen der Moderne. Ihr Name wird oft falsch zitiert: Eileen Grey – da sich ihr Name wie die Farbe Grau spricht. Zu ihren bekanntesten Entwürfen zählt der höhenverstellbare Tisch Adjustable Table E 1027, der als Bauhaus Klassiker unverändert nachgebaut und plagiiert wird. Das Original von Eileen Gray wird von dem Hersteller ClassiCon produziert. Das Möbel steht für Praktikabilität, es lässt sich nicht nur in der Höhe verstellen, sondern auch am Griff transportieren und mit seinem Standfuß unter jedes Sitzmöbel schieben. Die Materialien Stahlrohr und Glas sowie die formale Schlichtheit entstammen dem Bauhaus und der De Stijl Bewegung, aber auch die Eleganz des Art Déco findet sich in diesem Tisch und vielen anderen Entwürfen Grays wieder. Diese Kombination macht den besonderen Reiz der Möbel und Teppiche der Künstlerin aus.

Die Karriere Eileen Grays

Eileen Gray wurde in Irland geboren und studierte von 1898 bis 1902 an der Slade School of Art in London und bis 1905 an der École Colarossi und der Académie Julian in Paris, wo sie eine Wohnung in der Rue Bonaparte Nr. 21 bezog, die sie bis zu ihrem Tod bewohnte. Ab 1910 entwarf sie exklusive Lackmöbel, in denen sie den ausklingenden Jugendstil (Art Nouveau) und den Japonismus sichtbar werden ließ. Japonismus bezeichnet die Begeisterung der westlichen Welt für die Kunst Japans im 19. Jahrhundert. Gray orientierte sich an dem japanischen Lackkünstler Seizo Sougawara (1884-1937) und an dem Art Déco Künstler Jacques-Émile Ruhlmann (1879-1933). Parallel entwickelte sie auch Interieurkonzepte. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete sie als Lastwagenfahrerin. 1915 kehrte sie nach zwei Jahren Aufenthalt in London nach Paris zurück und gestaltete die Wohnung von Mme Lévy mit Wandschirmen aus Lack. Als Designerin gilt sie als Geheimtipp; als Frau genießt sie ihr Leben mit Beziehungen zu anderen Frauen, mit Autos und Reisen.

Ein Haus aus Liebe

Um das Jahr 1920 lernte Gray den Architekten Jean Badovici kennen, der auch Herausgeber der Zeitschrift für Architektur L'Architecture Vivante war und sie ermutigte, sich an Architekturprojekte zu wagen. Um 1925 baut sie das E.1027 an der französischen Riviera in der Nähe von Monte Carlo. Das Haus der Designerin zeichnete sich durch offenen Grundriss, perfekte Raumplanung, Einbaumöbel und die Integration des Gebäudes in die Umgebung aus. Auch der Bibendum Sessel wurde im Jahr 1926 von Eileen Gray für das Haus entworfen. Die Immobilie lässt Gray auf Badovicis Namen eintragen. Der Name E1027 steht für die Initialen des Paares: E für Eileen, 10, 2 und 7 für die Buchstaben J, B und G. Nach der Trennung von Badovici baute Gray ein weiteres Haus für sich und ihre Haushälterin in der Nähe. Der bekannte Architekt und Designer Le Corbusier, ein guter Freund von Badovici, bemalte die weißen Wände des ersten Hauses mit grellen Bildern, was Eileen Gray sehr verbitterte und einen jahrelangen Streit auslöste.

Das Werk von Eileen Gray – Ehrungen und Klassiker der Moderne

1922 nahm Gray an der Ausstellung Union des Artistes Modernes teil, eröffnete ihre eigene Design Werkstatt und die Galerie Jean Désert, wo sie ihre Entwürfe ausstellte, darunter Sessel, Teppiche und Paravents. Ihre Möbel verkauften sich zu Lebzeiten nur in kleinen Stückzahlen, das Vermögen ihres Elternhauses ermöglichte ihr diese Lebensweise. Eileen Gray lebte später zurückgezogen in Paris oder in der Nähe ihres ersten Hauses. Nach und nach geriet die Künstlerin in Vergessenheit. Erst im späten 20. Jahrhundert wurden sie und ihr Werk wiederentdeckt. 1972, vier Jahre vor ihrem Tod, wurde sie in London zum „Royal Designer to Industry“ ernannt. Seit 1987 ist der Adjustable Table E 1027 im Museum of Modern Art in New York ausgestellt. Eileen Grays „Drachensessel“ (Dragons armchair) gilt als der wertvollste Stuhl des 20. Jahrhunderts, er erzielte bei einer Christie’s-Auktion 20 Mio €. Ein weiterer Klassiker von Eileen Gray ist der Roquebrune Stuhl, der für die Outdoor Benutzung im Garten ihres zweiten Hauses in Castellar gedacht war und ursprünglich aus Segeltuch bestand. Für die Innenräume entwickelte Gray eine Version mit einer Bespannung aus Leder.

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