Was wäre aus Ihrer Sicht notwendig, um für noch mehr Gleichberechtigung am Arbeitsplatz zu sorgen?
Larissa Schwinges: Dass wir mehr Unterstützung dabei erhalten, unser eigenes Potential voll auszuschöpfen und die Ressourcen erhalten, im Alltag wieder aufzutanken. Denn dann wäre Vereinbarkeit von Familie und Beruf weitaus besser zu leisten neben Grundvoraussetzungen wie flexibles Arbeiten, angemessene Bezahlung und die Weiterbildung.
Was würden Sie insbesondere jungen Frauen zu Beginn ihres Starts in der Berufswelt raten?
Larissa Schwinges: Sich selbst zu vertrauen, immer Fragen zu stellen und nicht das Gefühl zu haben, Antworten geben zu müssen. Seid authentisch und ehrlich und fragt euch: Was ist euch wirklich wichtig im Leben? Was sind eure Werte und wie stimmen diese überein mit den Werten des Unternehmens? Seid bunt, laut, frech und froh und seid glücklich – das gepaart mit Kompetenz ist in meinen Augen der Schlüssel zum Erfolg.
Welche Chancen sehen Sie für Frauen in Krisenzeiten wie der Pandemie? Wirft es "Female Empowerment" eher zurück oder wird es gepusht?
Larissa Schwinges: Die Pandemie hat durch die Digitalisierung Frauen ermöglicht, die Stimme noch weiter zu erheben und auf sich aufmerksam zu machen. Podcasts, E-Com, Blogs, Vlogs etc. – haben ein Hoch erlebt und erleben dies immer noch – das hat in meinen Augen definitiv positive Auswirkungen auf das Female Empowerment! Natürlich gab es auf der anderen Seite die Überlastung von Frauen mit Mehrfachbelastungen – sprich, Mütter, die u.U. ihre Karriere zurückstellen mussten, um Familie und Job unter einen Hut zu bringen, dort hat es mit Sicherheit auch aufgrund von alten Rollenbildern negative Auswirkungen gehabt. Alles in allem denke ich jedoch, sind wir auf dem richtigen Weg – sofern wir alle achtsam mit uns selbst umgehen und lernen, unsere Bedürfnisse zu äußern! Denn dann können wir uns gegenseitig unterstützen und das Female Empowerment vorantreiben.
Das Interview führte Kristina Materna.
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