TH Ostwestfalen-Lippe arbeitet kreativ im Home Office Bild 1
Foto: Sandra Castrup, Lippische Landeszeitung

„Heute habe ich meine Schreibtischleuchte neidisch gemacht..." TH Ostwestfalen-Lippe arbeitet kreativ im Home Office

Welch kreative Seiten das Arbeiten oder Studieren im Home Office haben kann, zeigten die vielfältigen Einreichungen von Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden der Verwaltung beim hochschulinternen Wettbewerb „daheimarbeit“ der TH OWL.

Als der Wettbewerb Ende 2020 im Detmolder Fachbereich 1 der TH Ostwestfalen-Lippe konzipiert wurde, war den Initiatoren – Prof. Vera Lossau, Prof. Dorothea Schutsch und Prof. Dr. Andreas K. Vetter – eines klar: Inzwischen hat sich überall eine pragmatische Umgangsweise mit dem „Home Office“ durchgesetzt. Die TH OWL wollte mit dem Begriff „daheimarbeit“ jedoch auf etwas anderes abzielen: Alle, die an der Hochschule schon seit vielen Monaten im Home Office waren, sollten sich bei ihren Einreichungen auf die positiven und individualistischen Aspekte dieser Arbeit in der eigenen Wohnung konzentrieren. Anreize dafür boten nicht nur der schöpferische Ehrgeiz.

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© Lars Oschmann

Unterstützt durch das Team von pro office Lemgo gelang es, passende Preise aus dem hochwertigen Bürodesign bereitzustellen. Diese wurden von USM und Wilkhahn großzügig gestiftet. Als die Beiträge vorlagen, zeigte sich, dass der offene Ansatz im Umgang mit dem Phänomen Home Office gut gewählt war. Die Teilnehmer hatten sich auf unterschiedlichste Weise mit ihrer Daheimarbeit befasst und sandten sowohl praktische Entwürfe als auch nachdenkliche oder persönliche Reflexionen in Text, Bild und Film zu. Die Jury aus einer Innenarchitektur-Studentin, einem Werkstattleiter, einem Design-Professor sowie einer Vertreterin von pro office prämierten schließlich aus dem anonymisierten Fundus drei Sieger: 

Den ersten Preis gewann der Student Lars Oschmann mit einem erlebnisreichen Konzept, das sich sehr persönlich und kommunikativ mit den wichtigen Objekten seines heimischen Arbeitsplatzes auseinandersetzte: „Heute habe ich meine Schreibtischleuchte neidisch gemacht … heute habe ich meinen Kühlschrank getroffen.“ 

Der zweite Preis ging an den Architektur-Professor Jasper Jochimsen, dessen minimalistisches Schwarz-Weiß-Foto ohne weiteren Kommentar einen improvisierten Arbeitsplatz aus Bügelbrett und Laptop zeigt – ein ebenso sarkastisches wie humorvolles Stilleben. 

Dass man die aus dem Büro nach Hause verbannte Arbeitstätigkeit textlich sehr bildhaft auf den Punkt bringen kann, das bewies der dritte Preis: eine per mp3-Datei vorgetragene „Ode an das Home Office‘“ der Verwaltungsangestellten für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Heide Teschner. Den „Preis der Auslober“ erhielt der Student Lars Ole Scheibel mit einem ironisch-idealistischen Animationsfilm, genannt „My Dream“, der seinen Leidensgenossen am vereinsamten Rechner ein romantisches Ende jener Studienphase verspricht.      

Der Master-Student Lukas Müller entwickelte nach Abschluss des Wettbewerbs einen virtuellen Ausstellungsraum, in dem das Portfolio der eingereichten Beiträge besichtigt werden kann. Als Resümee des Hochschul-Wettbewerbs lässt sich ein Appell an alldiejenigen richten, die mit der Daheimarbeit konfrontiert sind: „Kreative Energie, Spielfreude und ein gehöriges Maß an Selbstironie helfen, die Lust am Tun nicht zu verlieren.“ 

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© Lars Oschmann
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