Die vielen Neuheiten sind inklusive Unterlagen termingerecht an den Start gegangen. Wir nutzten in der Kommunikation das Instrument Videobotschaften und in kürzester Zeit haben sich Videokonferenzen etabliert – wie so vieles andere, für das normalerweise viel Zeit ins Land gegangen wäre. Es ist ganz erstaunlich, was alles geht, wenn es sein muss. So haben wir Anfang April die Idee zum Fold-Up-Workspace skizziert und drei Monate später war dieses „Office-to-go“ fertig. Gefehlt haben – wie vermutlich uns allen – die intensiven Begegnungen, das gemeinsame Feiern und die Netzwerkevents. Wir wissen heute die Zeit, die wir zusammen verbringen, viel mehr zu schätzen. Fazit: Es war anstrengend und anders, aber wir haben enorm viel dazu gelernt und sind heute viel schneller und beweglicher."
Was bedeutet die Digitalisierung für einen Büromöbelhersteller wie Wilkhahn?
"Das hat bei uns ganz viele Dimensionen. Da geht es um die Digitalisierung der internen Prozesse, wie etwa um die Automation in der Auftragsverarbeitung, um Online-Business und um Kundenakquisition und -kommunikation. Nicht zuletzt experimentieren wir ja schon länger mit 3D-gedruckten Hockern. Auf unserer Website haben wir ein komplett virtuell entwickeltes Modellprojekt für zukunftssichere Arbeitswelten online gestellt, das Step-by-Step ganz neue digitale Erlebniswelten eröffnen wird. Unser Ziel ist, dass unsere Lösungskompetenz und unsere Produkte sieben Tage die Woche rund um die Uhr erlebbar sind. Als im April – so wie jetzt auch – alle Läden geschlossen waren, entdeckten wir ganz neue Wege in Medienkooperationen, wie wir dennoch Geschäft für unsere Partner und uns generieren können. Mit pro office läuft trotz erneutem Lockdown auch im Moment eine sehr erfolgreiche Aktion, um dem schlechten Sitzen im Home Office beizukommen."
Einen Blick in die Zukunft würden wir alle gerade gerne wagen. Welche Veränderungen wird das Büro von morgen Ihrer Meinung nach erleben und was müssen Möbel heutzutage alles leisten können?
"Das Büro der Zukunft muss vor allem hochflexibel sein, um auf so dramatische Veränderungen, wie sie jetzt erlebt werden, gut reagieren zu können. So wie wir privat die persönlichen Treffen jetzt wieder viel mehr zu schätzen wissen, wird es auch im Büro sein. Wenn wir schon zusammenkommen, dann sollten dort vor allem diejenigen Prozesse bestmöglich gefördert werden, die nicht im Home Office oder an dritten Orten stattfinden können. Teambuilding, Gemeinschaftssinn, Lernen, Austausch über die Teams hinweg und Innovationsprojekte. Also genau das, was für die großen und dringlichen Veränderungen, denen sich fast alle Wirtschaftsbereiche gegenübersehen, besonders gebraucht wird. Wir haben mit dem Human Centered Workplace ein sehr einfaches Tool entwickelt, um ein ganzheitlich abgestimmtes Konzept für zukunftsfähige Bürowelten zu initiieren. Darauf müssen heute auch die Möbel einzahlen. Was tragen sie zu Wohlbefinden und Gesundheit bei? Wie fördern sie die Zusammenarbeit? Wie unterstreichen sie die Identität eines Unternehmens? Und wie transportieren sie über Profitabilität hinaus Sinnstiftung? Wir entwickeln unsere Produkte seit vielen Jahren nach diesen Prämissen – das Tolle ist: Jetzt sind gerade diese Perspektiven auf Kundenseite besonders gefragt!"
Können wir uns auch 2021 auf Neuheiten von Wilkhahn freuen?
"Na klar! Es wird vor allem spannende Ergänzungen und Up-Dates für bestehende Programme geben. Das macht auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten Sinn – unsere Produkte haben ja eine enorm langlebige Aktualität."
Bei all der Vielzahl an Wilkhahn Produkten. Welches darf aktuell in keinem Home Office fehlen?
"Vielleicht ist die bessere Frage: Welches Produkt braucht in keinem Home Office zu fehlen? Weil es nämlich auch in der kleinsten Hütte Abschirmung, Blend- und Lärmschutz und Fokussierung bietet und sich nach getaner Arbeit superflach zusammenfalten und in den Schrank hängen lässt. Die Rede ist vom Fold-Up-Workspace, der im Handumdrehen jeden Küchen- oder Esstisch zum Platz für konzentriertes Arbeiten macht. Vor allem beim aktuellen Home Schooling ist das zusätzlich ein wichtiges Symbol dafür, dass jetzt Arbeitsmodus angesagt ist. "
Die wohl spannendste Frage zum Jahreswechsel: welche Trends kommen in diesem Jahr auf uns zu?
"Das Home Office wird uns alle auch nach der Krise weiter begleiten. Von den Nutzern und ihren heterogenen, privaten Lebensumständen aus zu denken, wird viele kreative Lösungen hervorbringen. Umgekehrt wird das Büro noch viel professioneller auf die differenzierten Formen der Zusammenarbeit ausgelegt werden. Trend wird alles werden, was dazu dient, sich auf die Arbeit im Büro zu freuen. Alles andere ist aktuell wohl eher der Blick in die Glaskugel."
Vielen Dank!
Fotos: Wilkhahn
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