Nun ist er die grüne Lunge Valencias. Seit den 1980er Jahren haben verschiedene Planer (u.a. Ricardo Bofill) den Garten nach und nach angelegt. Brücken gliedern die einzelnen Abschnitte und zeigen auch die Entwicklung von Santiago Calatravas Architektur- und Formensprache im Laufe der Zeit. Der Park endet in der „Stadt der Künste und der Wissenschaften“, der „Ciudad de las Artes y de las Ciencias“, wo sich Calatrava, als Sohn der Stadt, mit einem monumentalen Gesamtkunstwerk ein Zeichen gesetzt hat. Von hier radelten wir weiter hinaus zum Segelhafen mit David Chipperfields Bau für den Americas Cup und zum Stadtstrand Malvarossa. Noch ein kurzer Weg zurück zum Hotel, Abgabe der Fahrräder und kurze Pause zum erfrischen. Hiernach ging es noch einmal zu Fuß zu Calatravas Stadt der Künste und Wissenschaften, wo uns ein traumhaftes Abendessen im Restaurant der Oper erwartete. Wir erkannten: Im Dunkeln erscheinen die monumentalen Bauten noch einmal in einem ganz anderen Licht.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen von Produktion und Design. Nach einem kurzen Transfer ging es in die Produktionsstätte von Andreu World. Hier lernten wir in einem Rundgang die Stuhlproduktion mit ihren verschiedenen Facetten kennen – von der Holzverarbeitung bis zur Polsterung, von der Beschichtung und Lackierung bis zur Lagerung. Anschließend ging es weiter mit dem Bus zum Hauptsitz der Firma. In einer ehemaligen Schule befinden sich hier die Verwaltung sowie der Vertrieb. Herz des Ganzen sind die Ausstellungsräume für Stühle und Tische sowie der Showroom im Obergeschoss für Outdoor-Möbel. Der Exportleiter von Andreu World präsentierte uns ausführlich die Firmengeschichte, die Designer (u.a. Lievore/Alther/Molina, Jasper Morrison und Patricia Urquoia) und natürlich die Objekte. Probesitzen eingeschlossen. Nach dem Rundgang noch ein Gruppenfoto im Garten und ein weiteres kulinarisches Highlight, valencianische Paella traditionell auf dem Holzfeuer zubereitet. Ein wenig Freizeit, dann trafen wir uns alle abends wieder an der Promenade am Meer zum „Tapas-Essen“ in einem Restaurant, wo einst schon Ernest Hemingway speiste.
Am dritten und letzten Tag ging es wieder mit Guide Boris auf Erkundungstour. Dieses Mal zu Fuß durch die Altstadt. Wir starteten am Stadttor im Norden, der Torres de Serrano, benannt nach der gleichnamigen Region Los Serrano, von wo die meisten Besucher stammten, die unter den Bögen und durch Tore eintraten. Zwischen den Zinnen, skizzierte Boris für uns auf dem Stadtplan sehr anschaulich die verschiedenen Phasen der Stadtentwicklung – von den Römern bis heute. Wieder herabgestiegen, ging es vorbei an der Kathedrale la Seu de València zur markanten Halle der gotischen Seidenbörse aus dem 15. Jahrhundert und weiter zum Mercat Central. In der zweitgrößten Markthalle Europas (nach Budapest) hatte jeder Zeit, sich in Ruhe das Treiben anzuschauen und selbst etwas einzukaufen. Nach einem kurzen Weg mit Stop im Jugendstil-Bahnhof genossen wir schließlich im Park des Museums für Moderne Kunst (MuVIM) ein kleines Picknick. Danach war Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Mit einer Weinprobe am Abend endete diese kleine, aber feine Exkursion. Unser Fazit: Valencia ist definitiv eine Reise wert, SIEMPRE!
Fotos: Susanne Kreykenbohm
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